Wenn ich die vielen Diskussionen und Artikel über soziale Medien und die neuesten technischen Gadgets höre und lese, frage ich mich immer, schauen die Menschen sich noch um? Nehmen sie noch die reale Welt wahr? Ich sage nein, die meisten nicht. Leider.
Morgens auf den Weg zur Arbeit: Überall Schüler, die aus dem Bus aussteigen, einen Blick auf ihr Handy-Display werfen (genau und oh je: Leider nicht auf die Straße, die sie gerade überqueren) und Richtung Bildungseinrichtung schlurfen. Natürlich eingehüllt in feinste Markenware, denn das Außen ist ja wichtig, vor allen Dingen wenn es innen leer ist. Und in einem gewissen Alter, findet das Innen sowieso kaum statt, da ist man mit bewerten, vergleichen, lästern, kommentieren etc. beschäftigt.
Ich finde das beängstigend. Niemand nimmt mehr Bäume wahr, oder kann sich an schöne Begebenheiten auf seinen Wegen erinnern. Wie schön ist, es seinen Lebensweg bewusst zu gehen. Mit voller Aufmerksamkeit und Wahrnehmung. Wie warm fühlt es sich, wenn man einem fremden Menschen ein herzliches Lächeln schenkt und mit einem verblüfften, aber glücklichen Lächeln belohnt wird.
Und dann der Fokus auf das negative, das allgemeine Jammern. Ich möchte dann immer rufen: Leute, ihr habt es so gut, ihr habt Schuhe, ihr habt ein Dach über dem Kopf, ihr habt einen viel zu vollen Kühlschrank, ihr kauft ständig ein, Euch geht es einfach viel zu gut etc.
Oder wie krank ist es, wenn sich Schüler nach der Schule voneinander verabschieden, um sich 30 Minuten später wieder bei Facebook treffen? Viele Schüler kommen nach Hause und sind alleine. Das Internet hat längst einen Teil der Erziehung übernommen. Als ich zur Schule ging, fand ich es wunderschön, nach Hause zu kommen und mit meiner Familie (ja alle auch der Vater, der extra zum Mittag essen nach Hause kam) zu Mittag aß. Heute ist es so, dass die Kinder sich vielleicht einen Döner holen oder die vielen Fastfoodketten aufsuchen. Kaum zuhause werden Fernseher und Computer eingeschaltet, damit man sich nicht so einsam fühlt.
Vielleicht bin ich einfach in der falschen Zeit geboren, aber ich bin der Meinung, im Leben geht es um mehr, als um das neueste iPad oder die coolsten Klamotten. Ein Mensch kann noch so viel Designer-Krempel tragen, äußerlich noch so schön sein, wenn er innerlich leer ist, dann ist er einfach nicht lebendig. Dann fehlt die Wärme, die die Welt noch schöner macht. Dann fehlt das Menschsein. Denn nur wer sich selbst lieben kann, kann auch andere lieben.
Vielleicht rückt die Welt (was sie tut, wenn Naturkatastrophen und ähnliches passieren auch für kurze Zeit tun) irgendwann wieder mehr zusammen. Jeder Schritt ist wichtig. Jeder kann dazu beitragen. Das sollte auch auf den Lehrplänen der Schulen stehen, wie man Lebensfreude entwickeln und halten kann und auch, wie man seinen Beitrag zu einer wunderbaren und sauberen (Leute, es gibt Mülleimer, man muss nicht alles auf die Straße werfen) Welt leisten kann. Das wäre eine tolle Gesellschaft in Zukunft! Also packen wir es an! Geht hinaus in die Welt und lächelt, helft wo ihr nur könnt und ihr werdet Euch wundervoll fühlen.