Der norwegische Schriftsteller Lars Mytting hat mit “Die Birken wissen’s noch” eine äußerst dramatische und rührende Geschichte über die beliebten Themen Familie, Liebe, Trauer und Verlust geschrieben. Anfänglich liest sich das Buch etwas schleppend, aber es lohnt sich dran zu bleiben. Manchmal liest sich die Geschichte auch ebenso karg wie die Gegend, in der sie sich abspielt.
Darum geht es: Edvard wächst in einem kleinen norwegischen Dorf bei seinen Großeltern Sverre und Alma auf einem Bauernhof auf. An seine Eltern kann er sich nur spärlich erinnern und niemand will ihm erzählen, warum diese unter offensichtlich mysteriösen Umständen bei einem Unfall gestorben sind. Dann stirbt sein Großvater Sverre und Edvard bekommt vom Dorfpfarrer einige Briefe und auch Hinweise über seine Eltern. Schließlich macht er sich auf, die Geheimnisse um sein Dasein zu lüften. Dabei entdeckt er einiges …
Lars Mytting ist es gelungen, einen Krimi, einen historischen Roman, eine Familien- und eine Liebesgeschichte in einem Roman zu einer fesselnden Geschichte zu verknüpfen, die man nicht aus der Hand legen kann, bis das Buch ausgelesen ist. Die Naturbeschreibungen sind wahrhaftig schön, dass ich diese immer mehrmals gelesen habe. Man merkt dem Autor an, dass er die Natur liebt und sich viel draußen aufhält, was in Norwegen auch spektakulär ist!
Es war sehr spannend für mich, Edvard bei der Spurensuche zu begleiten – es war, als wäre ich dabei und würde ihm über die Schulter schauen – so einen Sog hat die Geschichte! Und das ist eine Kunst, so zu schreiben, dass man als Leser das Gefühl hat, Teil der Geschichte zu sein und immer dabei zu sein!
Fazit: Ein interessanter, fesselnder Roman über einen Mann, auf der Suche nach seinem Ursprung – absolut fabelhaft, spannend und überzeugend erzählt! Nach “Der Mann und das Holz” ein weiterer Bestseller aus der Feder des von mir sehr geschätzten norwegischen Schriftstellers Lars Mytting. Ich möchte euch das Buch sehr ans Herz legen. Absolute Lese-Empfehlung!
Das schreibt der Insel Verlag:
Auf einem entlegenen Bergbauernhof im norwegischen Gudbrandstal wächst Edvard mit seinem wortkargen Großvater Sverre auf. An seine Mutter hat er nur eine vage Erinnerung – an einen Duft, ein Gefühl von Wärme, einen blauen Rock. Denn die Eltern sind ums Leben gekommen, als Edvard drei Jahre alt war. Um ihren Tod wird ein Geheimnis gemacht, und auch um den Ort, an dem sie starben.
Zu diesem Geheimnis gehört auch das Schicksal Einars, des Bruders des Großvaters. Edvard weiß nur, dass er ein Meistertischler war und als junger Mann zur Ausbildung nach Paris ging. Dass er seine Werkstatt mitsamt dem Wald von Flammenbirken zurückließ. Dass für den Großvater ein Sarg geliefert wurde, lange vor dessen Tod – ein Stück Kunsttischlerei, wie es noch nie jemand gesehen hat –, und dass Einar womöglich gar nicht tot ist, wie es der Großvater behauptete.
Als dieser gestorben ist, macht Edvard sich auf die Suche nach dem Geheimnis seiner Familie. Es wird eine lange Reise, an deren Ende er mehr als nur ein Geheimnis kennt.
Über den Autor:
Lars Mytting, geboren 1968, stammt aus Fåvang im Guldbrandsdalen in Norwegen. Zuletzt erschien Der Mann und das Holz. Vom Fällen, Hacken und Feuermachen, eine kleine Kulturgeschichte des Holzes. Die Birken wissen´s noch ist sein dritter Roman. Mytting ist selbst begeisterter Holzfäller und Kaminofenliebhaber und hat erst kürzlich seine ramponierte Motorsäge Partner 500 Professional in Pension geschickt und sich eine Husqvarna 353G angeschafft.
Buchinformationen:
- Gebundene Ausgabe: 516 Seiten
- Verlag: Insel Verlag; 2. Auflage, erschienen am 7. März 2016
- Preis: 24,95 Euro
- ISBN-13: 978-3458176732
- Originaltitel: Svøm med den som drukner