Gelesen: Washington Square von Henry James

047_2310_142711_xxl  Was für ein tolles Buch, eine tolle Geschichte, ein Klassiker aus dem Jahr 1880 in wunderbarer Neuübersetzung (von Bettina Blumenberg)! Ich bin begeistert! Alleine wegen der Dialoge zwischen Tochter (Catherine) und Vater (Dr. Sloper) sollte man dieses Buch lesen – subtiler geht es gar nicht ..

Henry James seziert die damalige Gesellschaft, die reduziert auf die finanziellen Verhältnisse nichts mehr als eine oberflächliche Hülle des Universums ist. Es ist ein sehr vielschichtiges Buch auf hohem psychologischen Niveau, der schonungslos die häßlichen Seiten eines Menschen zeigt. Mir ging es beim Lesen so, dass ich eigentlich keine der Hauptfiguren sympathisch fand und ins Herz schließen konnte. Dennoch las ich weiter, der Sog dieser Geschichte hat mich nicht losgelassen – eine fesselnde Geschichte!

Fazit: Absolute Kaufempfehlung – auch wegen der wunderschönen Ausstattung und dem tollen Cover!

 

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Das schreibt “Die Zeit”:

“Ein Leben ohne Henry James ist möglich, aber sinnlos!”

 

 

Das schreibt der Manesse-Verlag über das Buch:

Er liebt sie, er liebt sie nicht, er liebt sie, er liebt sie nicht … Selten waren Herzensangelegenheiten undurchsichtiger als in diesem Roman. «Washington Square», eines von James’ bekanntesten und beliebtesten Werken, offenbart dessen Meisterschaft in der Analyse menschlicher Abgründe. Die vorliegende Neuübersetzung erschließt die komplexe, anspielungsreiche Sprachwelt des Autors und ermöglicht endlich auch im Deutschen höchsten Lesegenuss.

Catherine Sloper ist ein schüchternes, in jeder Hinsicht blasses Mädchen – und eine der besten Partien New Yorks. Als ihr der attraktive Abenteurer Morris Townsend den Hof macht, geht sie bereitwillig auf sein Werben ein. Doch Catherines Vater, zugleich der Verwalter ihres Vermögens, vermutet in Townsend einen Mitgiftjäger und will eine Heirat um jeden Preis verhindern. Hin- und hergerissen zwischen kindlichem Pflichtgefühl und dem Wunsch nach Selbstbehauptung, ringt Catherine um eine Entscheidung. Hin- und hergerissen ist auch der Leser, denn über die wahren Motive aller Beteiligten – des verarmten Bräutigams in spe, der ebenso naiven wie geschmeichelten Braut, des in seiner Autorität verletzten Brautvaters, der sein Vermögen einst selbst durch Heirat erworben hatte – lässt uns Henry James bewusst im Unklaren.

 

Der erste Satz:

In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts, genauer gesagt, gegen Ende dieser Zeitspanne, praktizierte in der Stadt New York höchst erfolgreich ein Arzt, der sich wohl in besonderem Maße jener Anerkennung erfreute, die in den Vereinigten Staaten schon immer herausragenden Mitgliedern der medizinischen Zunft entgegengebracht wurde.

 

 

Der Autor:

Henry James (1843–1916) wurde in New York geboren, verbrachte jedoch die meiste Zeit seines Lebens auf Reisen und in Europa. Dessen klassischer Literatur, insbesondere aus Russland und Frankreich, galt seine höchste Wertschätzung. Seinen Ruf als Meister der psychologischen Erzählkunst erschrieb er sich mit zwanzig Romanen und über hundert Erzählungen.

Leseprobe gibt es hier.

Buchinformationen:

Format: Gebundenes Buch, Leinen mit Schutzumschlag, Umfang: 288 Seiten
ISBN: 978-3-7175-2310-9
Preis: 24,95 Euro

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