Michaela Vieser hat während ihres Japanologie-Studiums für ein Jahr in einem japanischen Kloster gelebt. Darüber berichtet sie in ihrem Buch “Tee mit Buddha”. Spannend klang der Klappentext, interessant, machte neugierig auf eine fremde Kultur.Doch anstatt der versprochenen Tiefe und Spiritualität, die auch die Autorin gesucht hat, habe ich mich beim Lesen sehr gelangweilt. Sehr oberflächlich und langweilig ist der Text geschrieben, geradezu lieblos und dazu noch wenig detailliert. Denkt man beim Lesen “jetzt wird es aber mal spannend”, geht es gleich zum nächsten Thema.
Die Autorin stellt kapitelweise einzelne, interessante Personen vor, die aber im nächsten Kapitel gar nicht mehr auftauchen! Auch das ist sehr schade, es wäre schöner gewesen, mehr von diesen interessanten Menschen zu erfahren. Vermisst habe ich auch die Selbstfindung der Autorin und das Einfügen in die Klostergemeinschaft. Es liest sich, als würde die Autorin nur als Beobachterin, nicht als Klostermitglied dort leben. So richtig wohl gefühlt scheint sich Frau Vieser dort nicht zu haben. Gefehlt haben mir auch mehr Informationen bzw. praktische Erfahrungen einer “Westlerin” zum Thema Buddhismus und Zen.
Schade! Wieviel hätte Frau Vieser bzw. das Lektorat des Pendo-Verlag aus dieser Geschichte machen können. Oder liegt es daran, dass sich die Autorin selbst nicht mehr an alle Details erinnert? Die versprochene Selbstironie (wie auf dem Klappentext angekündigt) habe ich gar nicht bemerkt.
Mein Tipp: Wer Schlafstörungen möge zu diesem Buch greifen, man schläft garantiert sehr schnell ein. Aber kaufen lohnt sich nicht!