Isabel Bogdan hat mit ihrem Buch “Der Pfau” einen subtil komischen, sehr elegant britischen Roman geschrieben, der mir sehr gut gefallen hat.
Auf dem schottischen Landsitz von Lord und Lady McIntosh spielt ein Pfau während eines Seminares zur Teambildung einer Gruppe von Londoner Bankern verrückt und sorgt für mächtig Ärger. Die Bankangestellten nebst Chefin bekommen davon jedoch nichts mit und fühlen sich in der schottischen Langeweile sehr unwohl, was nicht nur an der Kälte in den Räumen dort liegt sondern auch an den zu bewältigenden Teamaufgabe einer Psychologin. Sie versuchen sich so gut es geht mit allem zu arrangieren.
Der erste Satz:
“Einer der Pfauen war verrückt geworden. Vielleicht sah er auch einfach nur schlecht, jedenfalls hielt er mit einem Mal alles, was blau war und glänzte, für Konkurrenz auf dem Heiratsmarkt.”
Isabel Bogdan erzählt mit wunderbar britischem Humor, heiter und in einem zauberhaften Schreibstil über dieses Wochenende in den schottischen Highlands. Die mitwirkenden Charaktere sind allesamt liebenswert und eigentümlich und very british ;-).
Im Zentrum der komödiantisch anmutenden Geschichte steht ein Pfau, der mit seinem Ableben sehr viele kuriose Begebenheiten ins Rollen bringt. Wie er genau gestorben ist, das weiß nicht jeder der Anwesenden auf dem schottischen Landgut. Doch die subtilen Schuldzuweisungen innerhalb der Gemeinschaft lesen sich sehr schön, auch weil sich die Teilnehmer des Seminars und auch die sonst immer Anwesenden auf dem Landsitz sehr verdächtig verstricken.
Herrlich fand ich die Gespräche der Personen aus und auch wie sie miteinander umgehen. Die Autorin braucht nicht viele Worte, um ein zauberhaftes britisches, subtiles Flair entstehen zu lassen. Und auch das überraschende Ende, herrlich ausgestattet mit einer Portion britischer Ironie und Humor ist gnadenlos gelungen.
Fazit: Ein gelungenes Debüt mit zauberhaften, unvergesslichen Charakteren und herrlichem britischen Humor, subtil, zart, feinsinnig und unglaublich unterhaltsam! Bitte unbedingt lesen!