Das Glück der kleinen Augenblicke

Es ist tatsächlich so: Das Glück liegt in den kleinen Augenblicken, Momenten, den Dingen, die uns erfreuen wie z. B. ein Schmetterling, der auf einer Blume sitzt und uns mit seinen wunderschönen Farben verzaubert. Unsere Kinder, die uns vorleben, ganz den Moment zu genießen, wenn sie z. B. mit ihren Freunden spielen oder im Garten viele Tiere entdecken und beobachten. In Thomas Montassers neuem Buch “Das Glück der kleinen Augenblicke” geschieht das und noch viel mehr.

Marietta Piccini, freie Lektorin einem kleinen Verlag, findet eines Tages ein unvollendetes Manuskript. Leider ohne Autorenname. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als den Autor in London zu suchen und dabei entwickelt die italienische Literaturliebhaberin ein geradezu detektivisches Talent der Extraklasse ;-).

„Es gibt diese Tage im Leben, die alles verändern. Jeder erlebt sie, einige erkennen sie sogar. Bei manchen aber sind es Tage, an denen plötzlich jede Kleinigkeit von unvorstellbarer Bedeutung zu sein scheint. Einen solchen Tag erlebte – zumindest kam es ihr selbst so vor – Marietta Piccini in jenem denkwürdigen August vor einigen Jahren.“

Marietta und auch das Verlegerehepaar – die Thorntons –  sind gleichermaßen begeistert von dem Manuskript des unbekannten Autors und wollen es auf alle Fälle veröffentlichen. Doch können sie vorher noch den mysteriösen, talentierten Schriftsteller ausfindig machen?

Das Buch beschreibt, wie Marietta den unbekannten Autor aufspüren möchte und wird unterbrochen von Seiten aus dem wundervollen Manuskript des Autors. Parallel dazu folgen wir dem “unbekannten” Autor (dem Leser ist er sehr wohl bekannt natürlich!) durch seinen Alltag. Thomas Montasser gelingt es ganz wunderbar, die Geschichten all dieser Menschen zu einem bezaubernden Ganzen zu formen, dass den Leser einfach nicht loslässt! Auch das Ende finde ich durchaus gelungen!

“Paul Swift lehnte sich zurück. Nichts bereitete ihm mehr Vergnügen als die Anfänge von Geschichten zu schreiben. Sie waren das schönste Abenteuer, das man als Schriftsteller erleben konnte. Noch war alles neu, noch kannte man nicht einmal alle Figuren. ”

 

Fazit: Ein bezauberndes, höchst poetisches Buch, das mir sehr gut gefallen und mir im Urlaub zufällig auf die Füße gefallen ist – zum Glück! Von Thomas Montasser habe ich bereits schon “[amazon_textlink asin=’3492306896′ text=’Ein ganz besonderes Jahr‘ template=’ProductLink’ store=’wwwbuchnotize-21′ marketplace=’DE’ link_id=’4c73786c-993d-11e7-b97c-8116ad342de4′]” sowie “[amazon_textlink asin=’3455000916′ text=’Monsieur Jean und sein Gespür für Glück’ template=’ProductLink’ store=’wwwbuchnotize-21′ marketplace=’DE’ link_id=’59524d25-993d-11e7-b340-c77240ec31cb’]” verschlungen! Ein weises, herzliches Buch, das glücklich macht und dass ich sehr gerne gelesen habe. Ein absolutes Must-have für Bücher- und Literaturliebhaber und ein ganz kleiner feiner Buchschatz! Absolut empfehlenswert!!!!

 

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Julius Hendricks: Be a little analog

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Julius Hendricks hat mit “Be a little analog” ein für sein Alter bemerkenswertes und sehr wertschätzendes Buch geschrieben. Mich nervt es auch ungemein, nahezu überall nur noch auf Displays starrende Menschen zu sehen, die keinen Blick für ihre Umgebung, geschweige denn für ihre Mitmenschen haben. Diese permanente Sucht, dieses “always on” ist einfach eine störende Sache. Selbst wenn man gemütlich mit Freunden im Cafe oder beim Essen sitzt, und mitten im Gespräch eine SMS kommt, die natürlich sofort gelesen werden muss. Oft geht es mir da wie Julius Hendricks, ich bin versucht, einfach aufzustehen und zu gehen und in der Zeit etwas Sinnvolles zu tun, um dann wiederzukommen.

Im Buch liest sich das wie folgt (Seite 8):

“In solchen Situationen spiele ich hin und wieder mit dem Gedanken, mitten im Gespräch wortlos aufzustehen, nach Hause zu fahren und einen kurzen Blick in den Briefkasten zu werfen, meine Rechnungen durchzugehen und die kostenlose Werbung zu entsorgen, nur um  mich eine halbe Stunde später kommentarlos wieder zu meinem vermutlich ziemlich irritierten Gesprächspartner zu setzen. Allein die Angst, dass möglicherweise keinen von meiner Abwesenheit Notiz nehmen würde, hält mich davon ab.”

Und weiter:

“Den Menschen scheint es wichtiger zu sein, einen schönen Augenblick digital festzuhalten, als ihn erst einmal bewusst zu erleben. Jeder Moment, jede Erfahrung will heute mit anderen online geteilt und kommentiert werden. Doch steigt mit dem Drang, immerzu alles zu dokumentieren, nicht auch die Beliebigkeit des Dokumentierten? Und gleichzeitig auch das Desinteresse daran, was dokumentiert wird? Was bleibt ist jede Menge verlorene Zeit und ein riesiger Haufen Datenmüll.”

Wie wahr! Das bewusste Erleben einer Sache, einer Situation kann so viel innere Ruhe spenden, einen so in seine Mitte zurückbringen. Stattdessen greifen wir zum Handy, knipsen wild herum, posten unsere Eindrücke sofort in alle sozialen Medien und gehen weiter, um den nächsten schönen Moment online festzuhalten. Was für ein Theater! Kein Wunder, dass viele Menschen gestresst sind. Viele leben mehr online als offline.

Julius Hendricks hat viele tolle Tipps aufnotiert, die mir richtig gut gefallen haben. Überhaupt hat mir das ganze Buch in seiner Aufmachung, dem handlichen Format, dem tollen und einfachen Cover, dass das analoge Thema nochmals unterstreicht sowie die Schreibe sehr gut gefallen.

Der Autor inspiriert mit seinen Tipps bzw. Denkanstößen, dem Analogen mit neuer Wertschätzung zu begegnen, über den Bildschirmrand hinauszublicken und sich Zeit zu nehmen, das Leben in seiner ganzen Vielfalt zu entdecken.

Beispiel:

“Teile einen guten Gedanken mit einem Freund statt mit einem sozialen Netzwerk.”

oder:

“Mach einen Spaziergang. Lass dein Handy zu Hause.”

Fazit: Ein sehr erhellender, schicker und wichtiger Ratgeber über ein neues Lebensgefühlt “Back to analog”! Die mit einem Augenzwinkern formulierten Tipps, um dem tägliche, digitalen Wahn ein Schnippchen zu schlagen, haben mir sehr gut gefallen. Auch das Thema Wertschätzung anderer gegenüber finde ich sehr wichtig in digitalen Zeiten. Absolut empfehlenswert, bitte zahlreich verschenken!

Das letzte Wort darf auch Herr Hendricks haben:

“Denn jeder analoge Augenblick ist ein Abenteuer und lässt uns Unerwartetes entdecken.”

 

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