Peter A. Levines neues Buch “Trauma und Gedächtnis – Die Spuren unserer Erinnerung in Körper und Gehirn – Wie wir traumatische Erfahrungen verstehen und verarbeiten” ist ein sehr empfehlenswertes Buch nicht nur für Traumatherapeuten.
Unser Körper vergisst nichts, was unser Gedächtnis vergessen oder verdrängt hat – unser Körper merkt sich alles. Zum Glück.
Peter A. Levine hat sich auf die Spur gemacht, herauszufinden, wie sich Menschen an traumatische Ereignisse erinnern. Denn zu dieser Frage gibt es viele unterschiedlichen Antworten. Einige Experten beispielsweise sind der Meinung, das traumatische Erinnerung unzuverlässig sind und im therapeutischen Prozess keine Anwendung finden sollten. Andere wiederum bestehen darauf, sich genau auf diese Erinnerungen zu verlassen, um vergangene traumaische Erfahrungen und Situationen einordnen zu können. Laut Peter M. Levine sind beide Einstellungen richtig: Den bewussten Erinnerungen könne vertraut werden, jedoch seien die verlässlichsten jene, die zunächst am wenigsten verlässlich erscheinen – nämlich jene Erinnerungen des Körpers.
Diese Traumaerinnerung wurde bisher nur wenig erforscht, im Buch wird sie implizite Traumaerinnerung genannt. Die explizite Erinnerung an vergangene Traumen ist vielen bekannt: Es handelt sich um jene, die sich durch die sogenannten Flashbacks – also blitzartige Rückblenden, die uns aus heiterem Himmel plötzlich wieder einfallen.
Peter M. Levine zeigt in seinem sehr empfehlenswerten und sehr gut lesebaren Buch viele Fallbeispiele zum besseren Verständnis, basieren auf seiner jahrzehntelangen Forschung und Erfahrung im Umgang mit traumatisierten Patienten.
Fazit: Dieses Buch ist eine absolute Lese-Empfehlung sowohl für Experten und auf dem Gebiet der Traumatherapie Tätige, als auch für Betroffene, weil es viele neue Einsichten aufzeigt, wie unser Körpergedächtnis arbeitet. Fabelhaft geschrieben und hochinteressant!!!